Byebye WordPress, hello Jekyll
Nach einer längeren »Pause« melde ich mich nun wieder zurück — mit neuem Elan und vielen Ideen in meinem Koffer. Wie Du bereits sehen kannst, habe ich eine große Veränderung mitgebracht.
Dabei ist das Design der mittlerweile elften Version in der langen Geschichte von mirkoschubert.de nur der Gipfel des immensen Eisbergs, denn die größte Veränderung habe ich unter der Haube vorgenommen: Das Blogsystem/ CMS »WordPress« habe ich nun hinter mir gelassen und setze vorerst komplett auf statische Seiten.
Warum ich WordPress verlasse
Ich bin schon sehr lange auf der Suche nach einer Alternative für WordPress, denn viele Dinge stoßen mir mittlerweile richtig sauer auf. WordPress ist und bleibt bislang das beliebteste Blogsystem der Welt — und es wird auch als Content Management System (CMS) gern genutzt.
Der Software wird nachgesagt, dass sie sehr intuitiv zu bedienen ist und auch für Einsteiger geeignet sei. Außerdem gibt es ja eine riesige Community, die man jederzeit fragen kann, wenn etwas nicht klappt. Unzählige vorgefertigte Themes und Erweiterungen (Plugins) runden das Paket ab.
Doch was stört mich denn jetzt?
Fangen wir einmal mit der Usability (Benutzbarkeit) an. Auf Facebook bin ich ja als Usability-Fetischist bekannt — und ich kann WordPress beim besten Willen keine große Benutzbarkeit mehr abgewinnen.
Um einen Blog nach meinen Wünschen einzurichten, brauche ich ewig. Eines der unzähligen Themes würde ich sowieso nie verwenden (und wenn, dann passe ich sie noch stark an), so entwickle ich gern mal eigene Themes für meine Zwecke.
Um einen Blog ordentlich zum Laufen zu bekommen, sind schon einmal ca. 20 Plugins notwendig. Und jedes davon macht das System ein kleines bisschen langsamer. Überhaupt habe ich das Gefühl, dass selbst der WordPress-Kern mit jeder Version überladener und langsamer wird.
Mein absoluter Favorit und letztendlich auch der Auslöser für meinen überstürzten Umzug ist aber die Sicherheit. Das beliebteste Blogsystem zieht natürlich auch die meisten Angreifer an.
Und die stehen sehr schnell vor der Tür: Bei meinem gerade einmal 1,5 Monate alten Blog digitaler-minimalismus.de wurden vor kurzem Bruteforce-Attacken von 33 unterschiedlichen IP-Adressen gemessen. Trotz umfangreichen Schutz.
Die Suche nach der Alternative
Trotz allem ist WordPress insbesondere für Blogger und Online-Redaktionen noch ziemlich konkurrenzlos. Es gibt zwar noch ein paar andere Blogsysteme, die mir aber — wie mir scheint — irgendwo im letzen Jahrzehnt stehen geblieben sind und sich nicht mehr sonderlich weiter entwickeln.
Allerdings sollte 2015 ja das Jahr der Flat-File-Systeme werden. Nun ja… Der Ansatz ist gut, nur stecken die meisten davon noch in den Kinderschuhen.
Trotzdem stehe ich diesen Systemen, die keine Datenbankabfragen mehr benötigen, sehr offen gegenüber. Insbesondere für kleinere Webseiten und Blogs scheinen sie mir sogar die bessere Wahl. Genauer gesagt haben es mir insbesondere »Kirby« und »Statamic« angetan, auch wenn beide kostenpflichtig sind.
Ersteres teste ich gerade intensiv aus und werde die Entwicklung sehr genau beobachten. Kirby ist nichts für Einsteiger (Programmierkenntnisse sind Voraussetzung), aber sehr flexibel und schnell.
Und ich liebe Kirbytext! Die fehlenden Funktionen stehen bereits auf der Agenda und der Entwickler arbeitet aktiv daran (leider gibt es selbst bei den Flat-File-Systemen schon die ersten Karteileichen).
Meine provisorische Lösung
Da ich aber nicht mehr so lange mit WordPress arbeiten möchte, habe ich das System dennoch gewechselt, auch wenn es noch nicht Kirby ist. Derzeit nutze ich Jekyll, ein Ruby-Script, das statische Webseiten erzeugt.
Was Du jetzt also siehst, ist nichts anderes als einfache HTML-Seiten, die aus einer Software generiert werden. Mit Jekyll habe ich es sogar geschafft, sämtliche Permalinks beizubehalten, so dass ich Google nicht mitteilen muss, dass ich »umgezogen« bin.
Der Workflow, um Artikel zu veröffentlichen ist so mittelmäßig — und da Jekyll mit Markdown-Texten funktioniert, musste ich erst einmal über 170 vorhandene Blogposts händisch umarbeiten.
Dafür ziehen einfache HTML-Dateien keinen einzigen Angreifer an und da sie mehr oder minder ja auch Flat-Files sind, kannst Du Dich auf eine sehr schnelle Webseite freuen. Google Pagespeed dankt es mir auch.
Mit den Kommentaren bin ich zu disqus gewechselt und das Kontaktformular läuft über Formspree. Das sind bislang die einzigen dynamischen Seiteninhalte.
Wie immer: Mithilfe erwünscht!
Wie immer möchte ich Dich darum bitten, auf Fehlersuche zu gehen. Ich habe mich noch nicht wirklich um ein eigenes Theme bemüht — das was Du siehst, basiert auf dem Jekyll Standard-Theme. Ich habe es lediglich ein bisschen erweitert.
Bekannt ist bereits ein Fehler, der im Internet Explorer auf Windows Phone 8.1 das Menü unbedienbar wird. Die Social-Media-Buttons binde ich auch etwas später ein.
Update: Es wurde bereits vermeldet, dass auch auf Android-Smartphones dieser Fehler existiert. Auf iOS ist wiederum alles in Ordnung. Ich kümmere mich so schnell wie möglich darum!
Solltest Du noch weitere Fehler finden, beschreibe sie mir doch bitte in den Kommentaren. Bitte gebe auch mit an, welchen Browser (inkl. Version) sowie welches Betriebssystem Du nutzt.
Abschließend wünsche ich Dir auch weiterhin viel Spaß auf meiner Webseite!
Viele Grüße,
Mirko Schubert