Motivation: Erkenntnis-Tagebuch statt To-Do-Liste
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Motivation: Erkenntnis-Tagebuch statt To-Do-Liste

Wer seine Zeit effektiver nutzen möchte, greift schnell zur üblichen To-Do-Liste und schreibt erst einmal alle Aufgaben auf, die in nächster Zeit anfallen. Doch diese Listen haben einen großen Nachteil: Mit der Zahl der Einträge fällt die Motivation ins bodenlose. Neue Wege müssen her, um sich wieder zur Bewältigung der vielen Aufgaben zu bewegen. Ich möchte Dir heute eine neue Form der To-Do-Liste vorstellen.

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Hinter klassischen To-Do-Listen verbergen sich auch viele Nachteile: Sie sind flexibel genug, um Projekte mit einem festen Termin immer weiter nach hinten zu schieben. Und Aufgaben mit einem offenem Ende werden sogar gar nicht erst in Angriff genommen. Die Einträge können binnen kürzester Zeit unwichtig werden. Außerdem ist es einfacher, kleinere Aufgaben zuerst zu erledigen und die größeren immer weiter zu verschieben.

Schreibst Du jede Tätigkeit auf Deine To-Do-Liste, wird sie nicht nur in kürzester Zeit unübersichtlich. Die wachsende Anzahl der Aufgaben kann auch dazu führen, dass Deine Motivation immer weiter sinkt und Du immer weniger Lust verspürst, wenigstens eine Aufgabe davon zu erledigen.

Done-Listen sollen motivieren

Motivierend sind in diesem Fall beispielsweise so genannte Done-Listen, die einige Zeitmanagement-Coaches inzwischen empfehlen. Hier schreibst Du am Ende des Tages einfach auf, was Du alles erledigt hast und kannst durch die kleinen Erfolge wieder etwas Freude an der Arbeit finden. Zu vergleichen ist das in etwa mit einem Tagebuch.

Doch auch hier gibt es Nachteile: Da empfohlen wird, sowohl To-Do-Liste als auch Done-Liste zu führen, machst Du Dir damit doppelte Arbeit. Zeitmanagement ist das nicht, denn wenn Du für die Planung mehr Zeit brauchst als für die eigentliche Umsetzung, hast Du keine Zeit gewonnen. Zudem sind beide Listen im Grunde nicht ganzheitlich ausgerichtet — sie beleuchten oftmals nur die Arbeit und sabotieren die Work-Life-Balance.

Die Lösung für Gestresste: Das Erkenntnis-Tagebuch

Nur wenig schreiben musst Du bei meinem Erkenntnis-Tagebuch. Die Herangehensweise ersetzt zwar eine To-Do-Liste nicht vollständig, kann aber bei schweren Fällen der Demotivation auch erst einmal nur eigenständig genutzt werden.

Dabei wird der Fokus nicht auf die nächsten Aufgaben gelegt, sondern auf die Gefühle und Erkenntnisse des vergangenen Tages und die Definition eines Ziels für den kommenden Tag. So kannst Du den Tagesablauf reflektieren und Dich für den neuen Tag motivieren. So sollte ein Eintrag in Deinem Erkenntnis-Tagebuch aussehen:

  • Notiz an mich selbst
    Hier solltest Du Dir kurz notieren, was Du Dir aus den Geschehnissen des Tages merken möchtest. Wichtig: Schreibe hier keine Aufgaben für den kommenden Tag hinein.
  • Erkenntnis
    Was hast Du an diesem Tag für Dich gelernt? Nicht jeder Tag bringt vielleicht eine überragende Erkenntnis, es ist aber wichtig das zu trainieren und auch den Blick auf kleine Dinge zu behalten.
  • Lieblings-Moment
    Schreibe hier kurz ein Erlebnis hinein, bei dem Du die gut gefühlt hast. Worum ging es? Was hast Du dabei empfunden?
  • Ziel für morgen
    Formuliere an dieser Stelle ein Ziel für den kommenden Tag. Blicke schon einmal auf morgen und definiere einen Ansatz, der Dich persönlich interessiert. Auch hier solltest Du keine Aufgaben für den kommenden Tag einfügen.

Besonders wichtig ist es dabei, dass Du zu jedem Eintrag nur ein einziges Ziel verfasst. Schreibe kurz und prägnant und beschränke Dich auf das Wesentliche! Damit hast Du nicht nur weniger Arbeit, es hält Dich zudem auch fokussiert.

Atmosphäre schaffen

Um in die richtige Stimmung zu kommen, solltest Du vor den Schreiben des Erkenntnis-Tagebuchs ein paar Vorkehrungen treffen. Suche Dir dazu einen ungestörten Ort, an dem Du klar und entspannt denken kannst. Lenke Dich nicht mit Zeitkillern ab und konzentriere Dich nur auf diese eine Tätigkeit.

Mit Day One kannst Du spielend leicht ein Erkenntnis-Tagebuch gestalten. (Beispieleintrag)

Für das Tagebuch selbst solltest Du Dir am besten ein kleines Büchlein oder eine Kladde anschaffen, Dir einen Stift schnappen und Deine täglichen Einträge per Hand vornehmen. Verschönere Dein Werk mit einigen Buntstiften — bringe Farbe und Stimmung zu Papier.

Alternativ dazu kannst Du auch auf dem Smartphone oder Tablet eine Tagebuch-App verwenden. Für iPhone und iPad oder auch für den Mac kann ich Dir uneingeschränkt die App »Day One*« empfehlen. Auch hier kannst Du ein Foto passend zu Deiner Stimmung auswählen und die Einträge liebevoll gestalten. Vorteilhaft ist auch die nahtlose Synchronisation über die iCloud.

Probiere das Erkenntnis-Tagebuch einfach mal aus — es wird Motivation und Klarheit schaffen, wenn Du regelmäßig die fünf bis zehn Minuten erübrigen kannst. Berichte gern auch über Deine Erfahrungen damit in den Kommentaren! Wie Du eine klassische To-Liste zusätzlich stressfrei nutzen kannst, um Deine Aufgaben zu planen, erfährst in einem der kommenden Artikel.