Zum Tag der Arbeit: Warum arbeiten wir?
Der Tag der Arbeit ist genau der Tag im Jahr, an dem wir die Arbeit feiern, sie aber gleichzeitig nicht ausüben. Da liegt es doch nahe, einmal über den Sinn der Arbeit zu sinnieren.
Die Menschen verbindet eine Art »Hassliebe« mit der Arbeit. Manche empfinden sie als angenehm, andere als reine Zeitverschwendung. Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.
Die 99 Arten der Arbeit
Dabei haben wir die Wahl, etwas Sinnvolles zu tun, denn die Arbeit kennt viele Spielarten. Nur um einmal einige zu nennen…
- Hausarbeit
Viele empfinden sie als lästig, dennoch gehört sie zu den täglichen Pflichten. Das Ziel macht sie aber erträglicher, denn mit ihr haben wir ein sauberes Heim und fühlen uns wohler. - Klassenarbeit
Ob in der Schule oder im Studium — bei der Klassenarbeit ist Pauken angesagt. Manchmal wird sie nicht angekündigt und nie wird sie bezahlt. - Gartenarbeit
Wer sich ganz oder teilweise selbst versorgt, muss regelmäßig im eigenen Garten werkeln. Der Lohn ist eine gesunde Ernährung. Viele bewerten sie als Entspannung, weil die Natur uns stärkt. - Schreibarbeit
Wer gut mit Worten umgehen kann, wird die Schreibarbeit vermutlich kennen. Sie kann sehr zeitintensiv sein und wird selten gut honoriert. - Schichtarbeit
Wenn die einen zu Bett gehen, stehen die anderen gerade erst auf. Die Schichtarbeit kommt jedem zu Gute, der sowieso schon unter Schlafstörungen leidet. Auf Dauer sehr ungesund! - Aushilfsarbeit
Wenn andere nicht mehr können, springt der motivierte Aushilfsarbeiter ein, um für den halben Lohn die doppelte Arbeit zu erledigen. - Sklavenarbeit
Manch Chef scheint zu glauben, dass ihm seine Mitarbeiter gehören. Meist verrichten die Sklaven eintönige und menschen-unwürdige Arbeit zu einem sehr geringen Obolus. - Gemeinnützige Arbeit
Ganz ohne Bezahlung geht es auch. Zum Glück erhält die für das Volk arbeitende Spezies jede Menge Dankbarkeit und Anerkennung — im Idealfall. - Arbeitslos
Geht es nach dem Jobcenter, besteht die Arbeitslosigkeit aus Schreibarbeit (Behördenkram und Bewerbungen) und Sklavenarbeit (1-Euro-Job). Sie wird zwar bezahlt, aber dennoch nicht als vollwertige Arbeit anerkannt.
Wer sich über die 90 anderen Arbeitsarten informieren möchte, schlägt einfach im Duden oder bei einer Jobberatungsstelle nach. Aber vielleicht hast Du ja schon unter diesen neun Beispielen die richtige gefunden!
Wozu das Ganze?
Über den Sinn und Unsinn der Arbeit haben sich schon so manch Gelehrte gestritten. Die Einen behandeln sie als wirtschaftliches Instrument und messen ihr ansonsten nur wenig Bedeutung bei.
Die Anderen halten sie für wichtig, um den Menschen einen Sinn im Leben zu geben. Manche gehen sogar noch ein Stückchen weiter und bezeichnen sie als Notwendigkeit.
Wer ernten will, muss erst den Samen streuen.
…wusste schon William Shakespeare (1564–1616). Arbeiten wir also für das Brot, mit dem wir uns zu ernähren pflegen?
Nur indirekt! Denn die meisten Beschäftigten arbeiten in erster Linie für Papier, das allem Anschein nach vollkommen wertlos ist. Je mehr Bedeutung unsere Arbeit zu haben scheint, desto mehr von diesem Papier bekommen wir.
Die Wirtschaft versucht dann inständig, dem bunt bedruckten Blättern Wert zu verleihen, damit wir selbst — mehr oder weniger frei — entscheiden können, ob wir uns ein Brötchen oder einen 4K-Fernseher dafür leisten wollen.
Arbeit nur des Überlebens willen?
Meiner Meinung hat die Menschheit ihr Ziel damit aber komplett verfehlt. Denn der Sinn des Lebens ist doch nicht, überleben zu können!
Ich sehe den Sinn eher im Finden und Ausleben der eigenen Leidenschaft. Selbstverwirklichung ist ein viel erfüllenderes Ziel. So sagte schon Albert Einstein (1879–1955):
Das Wertvollste im Leben ist die Entfaltung der Persönlichkeit und ihrer schöpferischen Kräfte.
Sei Dir also nicht zu schade, einmal nachzuprüfen, ob Dir Deine Arbeit Spaß bereitet und Du ganz in ihr aufgehst. Andernfalls darfst Du auch gern darüber nachdenken, ob Du lieber einer erfüllenderen Tätigkeit nachgehen möchtest.